1.  Nie wieder als Prophet geboren werden

  (A)Nie wieder, nie (D)wieder
  Nie
(E7)wieder, nie (A)wieder
 
(F#7)Will (F#7+5)ich auf (Hm)Erden
  Als Pro
(A)phet ge(E7)boren (A)werden

Denn als Pro(F#7)phet wird man den ganzen Tag be(Hm)fragt
Doch niemand (E7)glaubt es, wenn man irgend etwas (A)sagt
Es ist e(F#7)gal, wie metaphorisch man auch (Hm)spricht
Wenn es drauf (A)ankommt, ver(E)steht man dich (A)nicht

Als Pro
(F#7)phet versteht man alle (Hm)Sprachen
Sogar
(E7)die von Mulucken und Ka(A)sachen
Hör ich das
(F#7)Grunzen und Quietschen von (Hm)Schweinen
Weiß ich
(A)ganz genau, was (E7)sie damit (A)meinen

  Nie wieder...

Als Pro
(F#7)phet kann man Gedanken (Hm)lesen
Und
(E7)weiß, wo Schulzens Frau heut nacht ge(A)wesen
Ja, als Pro
(F#7)phet sieht man am Horizont die (Hm)Wolken
Und
(A)weiß gleich, jetzt wird (E7)Meiers Kuh ge(A)molken

Als Pro
(F#7)phet muss man in fremde Länder (Hm)fahren
Damit zu
(E7)hause jemand sagt in vielen (A)Jahren:
Ach,
(F#7)hätten wir doch nur auf ihn ge(Hm)hört
Dann
(A)wär uns der Schla(E7)massel nicht pa(A)ssiert

   Nie wieder ...


Als Pro(F#7)phet muss man viel Hokuspokus (Hm)machen
Und so
(E7)ächerlich das ist, man darf nicht (A)lachen
Man muss so
(F#7)tun, als ob die Sache heilig ist
Und
(A)weiß, die Leute (E7)glauben jeden Mist

Als Pro(F#7)phet muss man viel Hokuspokus (Hm)machen
Und so
(E7)ächerlich das ist, man darf nicht (A)lachen
Man muss so (F#7)tun, als ob die Sache heilig ist
Und
(A)weiß, die Leute (E7)glauben jeden Mist

 2.  Ich heiße Sie in diesem Haus willkommen

(Hm)Guten Abend, (F#m7)hochverehrtes (Hm)Publi(F#m7)kum
Ich
(Hm)heiße Sie in (F#m7)diesem Haus will(Hm)kommen (F#m7)
Ich
(G)komme gleich zur (A7)Sache, ich (D)rede nicht (Hm)drumrum
Ich
(G)hatte mir was (F#7)andres vorge(Hm-F#7)nom(Hm)men

Ich bin so frei, ich sag es ohne Skrupel, ohne Scham
Ich mach mir nichts aus Rampenlicht, aus Klingeln und Geläut
Aus Kameras, aus Blitzlicht, und diesem ganzen Kram
Ich hatte ganz was andres vor, und das nicht erst seit heut

Nun bin ich einmal hier und es sieht ganz danach aus
Als wär' manch schöne Dame wegen mir hierher gekommen
Drum bleib ich erst mal hier und gehe nicht nach Haus
Ich heiße Sie in diesem Haus willkommen

Ich heiße Sie in diesem Haus willkommen
Guten Abend, hochverehrtes Publikum
Ich hatte mir was andres vorgenommen
Und ich sage Ihnen gerne auch warum

Ich hab zu Haus ein süßes kleines Kätzchen
Das mag mich sehr und nimmt mich wie ich bin
Es macht mit mir die allerfrechsten Mätzchen
Und danach will ich nirgendwo mehr hin

Mein süßes kleines Kätzchen, Kleopatra heißt es
So wie alle süßen kleinen Kätzchen heißen
Es schmust mit mir, es kratzt mich sanft, und manchmal beißt es
So wie alle süßen kleinen Kätzchen beißen

Wenn ich jetzt trotzdem hier bin, dann zeugt das von Respekt
Ich bin nur wegen Ihnen hergekommen
Auch wenn hier niemand mich so zärtlich wie mein Kätzchen leckt
Ich heiße Sie in diesem Haus willkommen



 3.  Man kann es einem Künstler nicht verdenken

Man
(D)kann es einem (A7)Künstler nicht ver(D)den(A7)ken
Dass (D)er am Morgen(A7)gern zwei Stündchen (D)länger (A7)schläft
Als
(D)Leute, die von (A7)Künstlern immer (D)den(A7)ken  
Dass
(D)so ein Künstler (A7)jeden Morgen (D)ein zwei Stündchern (A7)länger schläft
Auch kann man einem Künstler nicht ver
(D)den(A7)ken
Dass er sich schwer tut, wenn's um andre
(D)Dinge (A7)geht
Als die Aufmerksamkeit dauernd drauf zu
(D)len(A7)ken
(D)Dass die ganze (A7)Welt allein um (D)Kunst sich (A7)dreht (D - A7)

Ein
(D)Dichter ist nicht (A7)willens, sich zu (D)quä(A7)len
Und
(D)hat auch nicht die (A7)Absicht, es zu (D)tun  (A7) 
Er
(D)weiß, der Koch muss (A7)morgens Zwiebeln (D)schä(A7)len
Der
(D)Dichter zieht es (A7)vor, noch ein zwei (D)Stündchen auszu(A7)ruhn
Und um zu dichten sowieso, kann
(D)er zuhause (A7)bleiben
Die besten Reime schmiedet er zu
(D)später Stund, in (A7)tiefer Nacht
Des Koches Tochter liebt er so, er
(D)will ein Lied ihr (A7)schreiben
Von
(D)dem die Nachwelt (A7)sagt: das hat er (D)wunderbar ge(A7)macht (D - A7)

Ein
(D)Maler ist nicht (A7)fähig, Brot zu (D)ba(A7)cken
Und
(D)hat auch nicht die (A7)Absicht, es zu (D)tun (A7) 
Er
(D)hört den Becker (A7)morgens Holz zer(D)ha(A7)cken
Der
(D)Maler zieht es (A7)vor, noch ein zwei (D)Stündchen auszu(A7)ruhn
Bevor er seinen Pinsel holt und
(D)Leinwand und Pa(A7)lette
Bevor den ersten Strich er zeichnet
(D)dann mit kühnem (A7)Schwung
Des Bäckers Tochter will er malen
(D)nackt auf ihrem (A7)Bette
Viel
(D)leicht sieht er zum (A7)letzten Male (D)sie so schön und (A7)jung (D - A7)

Auch
(D)Musiker sind (A7)ungeschickt und (D)trä(A7)ge
Und
(D)spüren kein Be(A7)dürfnis, so zu (D)tun (A7) 
Als
(D)sägten sie gern (A7)mit der Ketten(D)(A7)ge
Statt
(D)ein zwei Stündchen (A7)oder etwas (D)länger auszu(A7)ruhn
Bevor er seine Klampfe zupft, den
(D)Bass, die Uku(A7)lele
Bevor den ersten Ton er singt, be
(D)vor noch das Kla(A7)vier erklingt
Holt er Inspiration sich ein, und
(D)sei's bei Gabri(A)ele
Das
(D)Lampenfieber (A7)schwindet erst, so(D)bald das erste (A7)Bier er trinkt (D - A7)


 4.  Man weiß nicht immer gleich sofort

Man
(D)sieht nicht immer (A7)gleich, sofort
Was uns der Maler
(D)sagen will
Er pinselt Striche
(G)hier und dort
Ein
(A7)Farbenklecks, ganz nach Ge(D)fühl

Doch mit Geduld und Sachverstand
Erfährt man aus dem Farbenmus
Wonach dem Mann der Sinne stand
So wird das Werk zum Kunstgenuss

Das stille Leben reizt uns sehr
Mit Äpfeln, Birnen in der Schal
Und etwas Krimskrams ringsumher
Der Hintergrund ist meistens kahl

So liegt's auf jedem Küchentisch
Wenn man ihn etwas dekoriert
Besucht dein Schatz am Abend dich
Hast du mit Kunst ihn schon verführt

Beim Akt wohl ist die Sache klar
Man sieht gern an, was sonst verdeckt
Da kommt's nicht an auf jedes Haar
Der Nabel nackt dem Auge schmeckt

Und wölbt sich gar ein Stück der Bauch
Und sind die Schenkel strammer schon
Es schmeichelt doch dem Auge auch
Stimmt insgesamt die Proportion

Das Landschaftsbild hingegen reizt
Mit Hügeln sanft am Horizont
Sofern es nicht mit Farben geizt
An die das Auge ist gewohnt

Und hängt solch Kunstwerk überm Bett
So schläft man gut und träumet süß
Das findet auch Frau Nachbar nett
Und sagt zum Abschied leise Tschüss

So war es noch vor hundert Jahrn
Doch längst ist diese Art verpönt
Die Maler heut nicht mehr verfahrn
Wie unsre Augen es gewöhnt

Drum braucht es im Museum nun
Sowie zur Vernissage heut
Um uns die Botschaft kundzutun
Vom Sinn der Kunst, gelehrte Leut


 5.  Ich bin ein verkanntes Genie

(F#7)Ihr kennt (Hm)Rembrandt, kennt (F#7)Mozart und (Hm)Gilbert Be(F#7)caud
Kennt (Hm)Einstein, (F#7)Plato und (Hm)Ada(F#7)mo
Ihr kennt (G)Lenin und (A7)Stalin und (D)Mariyln (Hm)Monroe
James (G)Dean, (A7)Elvis, (D)Brigitte Bar(Hm)dot
Viel(G)leicht (A7)auch die (D)scheenen (Hm)Beene
(G)Von der be(A7)rühmten (D)Mar(Hm)lene (G)Die(F#7)trich
Doch (G)niemand, (Gm)niemand, (Gm6)niemand kennt (D)mich (Adim - F#7 stopp)

  Ich bin ein ver(E)kanntes Genie
  Von mir erfährt die Welt nie
  Ich werde (H7)völlig ignoriert
  Noch nicht mal falsch interpretiert
  Man ist (C#)seiner Zeit E(C#m)pochen weit vor(F#7)aus

  So ein ver(E)kanntes Genie
  Verlässt die Einsamkeit nie
  Man bleibt (H7)völlig unverstanden
  Selbst bei Freunden und Bekannten
  Man ist (C#)seiner Zeit um (C#m)Dimensionen vor(F#7)aus(F#7 - Adim - F#7)

Niemand (Em)huldigt meiner Tatkraft
Niemand (Hm)auf der ganzen Welt
Niemand (Em)sieht meine Kreativi(F#7)tät
Niemand (Em)schreibt mir Laudationes
Niemand (Hm)keine Rede hält
Niemand er(Em)kennt meine Geniali(F#7)tät

Ich(Hm)male, kompo(F#7)niere, ich (Hm)dichte, philoso(F#7)phiere
Ich (Hm)forsche und stu(F#7)diere und ich (Hm)kenne alle(F#7)Tiere
Alle (G)Dichter, alle(A7)Denker, (D)Geistespio(Hm)niere
Es gibt(G)keinen, den (A7)ich nicht (D)auswendig zi(Hm)tiere
Ich (G)diskutiere, (A7)debattiere, (D)postuliere,(Hm)eruiere
(G)Installiere, (A7)repariere, (D)tapeziere und la(Hm)ckiere, (G)alles das kann  (F#7)ich
Doch (G)niemand, (Gm)niemand, (Gm6)niemand kennt (D)mich (Adim - F#7)

Es mag (Em)sein in hundert Jahren
Sieht man(Hm)auf der ganzen Welt
Meine (Em)ungeheure Kreativi(F#7)tät
An meinem(Em)Grabe die Nachfahren
Streiten, (Hm)wer die Rede hält
Auf meine(Em)ganz besondre Geniali(F#7)tät

Er war ein ver(E)kanntes Genie
Das gab es vorher noch nie
Er blieb (H7)völlig unverstanden
Selbst bei Freunden und Bekannten
Er war (C#)seiner Zeit um (C#m)hundert Jahr vor(F#7)aus(F#7 - Adim - F#7 - Em - Hm - F#7 - Hm - F#7 - Hm)


 6.  Ich und mein Freund, der Polizist

Ich bin (Em)Dichter, ich bin (F#m7)Denker, ich bin (Em)Denker, ich bin (F#m7)Dichter
Und (Em)manchmal bin ich (F#m7)Maler, und dann (Em)mal ich Mondge(F#m7)sichter
Ich (Am7)denke und ich (D7)dichte gern, und (Gmaj7)zwar von Kindes(Cmaj7)beinen an
Auch (Am7)male ich be(D7)sonders gern ans (H7)Mondgesicht 'nen Vollbart dran

  Doch mein aller erstes Werk, das malte ich im Kindergarten
  Es war ein Auftragswerk, wenn man so sagen will
  Die Kindergärtnerinnen, die konnten's kaum erwarten
  Und dann waren sie von Sinnen durch meinen höchst abstrakten Stil

Es wurde viel gedeutet, viel besprochen und gemeint
Hat der Künstler schon von Anbeginn die Negation der Negation verneint
Oder war es ein Geniestreich, sei es wie es ist
Des Werkes Titel war: Ich - und mein Freund, der Polizist

  Ja, mein aller erstes Werk, das malte ich im Kindergarten
  Es war ein Auftragswerk, wenn man so sagen will
  Die Kindergärtnerinnen, die konnten's kaum erwarten
  Und dann waren sie von Sinnen durch meinen höchst abstrakten Stil

Die Wahrheit aber ist, heut will ich's euch erzählen
Man fabriziert auch Mist, darf man die Themen selbst nicht wählen
Schon in jüngsten Jahren trieb mich ein zwiespältiges Gefühl
Zur Staatsmacht und zu Leuten, deren Haarschnitt mir missfiel

  Ja, mein aller erstes Werk, das malte ich im Kindergarten
  Es war ein Auftragswerk, wenn man so sagen will
  Die Kindergärtnerinnen, die konnten's kaum erwarten
  Und dann waren sie von Sinnen durch meinen höchst abstrakten Stil

Es wurde viel gedeutet, viel besprochen und gemeint
Hat der Künstler schon von Anbeginn die Negation der Negation verneint
Oder war es ein Geniestreich, sei es wie es ist
Des Werkes Titel war: Ich - und mein Freund, der Polizist


 8.  Das letzte Ziel der Evolution

Wer deine (D)Lippen sieht, verspürt den Drang zu (A#)küssen
Wer deine
(Em)Äuglein sieht, ist (A7)umgehend ver(Dmaj7)lorn (A7)
Ich
(F#7)will und kann mit dir nicht viel be(Hm)sprechen
Weil
(B°)Deine Blicke (E7)tief ins Herz mir (A7)stechen(A9)
(Em)Seit es dich (A7)gibt, fühle ich (D)mich wie neuge(Hm)born
Seit es dich
(Em)gibt, fühle ich (Asus)mich wie (A7)neuge(D)born (A7)

Bei mir zu
(D)haus möcht ich dich gerne (A#)haben
Ich
(Em)hab sogar die (A7)Küche aufge(Dmaj7)räumt (A7)
Ich
(F#7)möcht nur noch an deinen Lippen (Hm)nippen
Und auch
(B°)niemals mehr an (E7)andren Nippeln (A7)zippeln (A9)
Von
(Em)dir hab ich die (A7)ganze (D)Nacht ge(Hm)träumt
Von
(Em)dir hab ich die (Asus)ganze (A7)Nacht ge(D)träumt (A7)

Auch
(D)andre Mütter haben schöne (A#)Töchter
Auch andre
(Em)Väter sind von (A7)ihren ganz ver(Dmaj7)zückt (A7)
Doch wer
(F#7)dich sieht, ist völlig aus dem (Hm)Häuschen
Denn du
(B°)bist ein ganz be(E7)sonders süßes (A7)Mäuschen(A9)
Von
(Em)deiner Schönheit (A7)ist die ganze (D)Welt be(Hm)glückt
Von deiner
(Em)Schönheit ist die (Asus)ganze (A7)Welt be(D)glückt

Du
(D)warst bestimmt ein ganz ganz süßes (A#)Baby
Ich wette,
(Em)and're Babys (A7)warn von dir ent(Dmaj7)zückt (A7)
Kein
(F#7)Wunder wenn sich schon im Kinder(Hm)garten
Viele
(B°)kleine (E7)Jungen um dich (A7)scharten (A9)
Nach
(Em)deiner Schönheit (A7)ist die ganze (D)Welt ver(Hm)rückt
Nach deiner
(Em)Schönheit ist die (Asus)ganze (A7)Welt ver(D)rückt

Du
(D)warst bestimmt die Schönste in der (A#)Schule
Und die
(Em)Lehrer haben (A7)nachts von dir ge(Dmaj7)träumt (A7)
Auf
(F#7)deinem Zeugnis glänzten die Zen(Hm)suren
Denn kein
(B°)Lehrer nahm's ge(E7)nau mit Korrek(A7)turen (A9)
Seit
(Em) dir hat (A7)niemand mehr den (D)Unterricht ver(Hm)säumt
Seit dir dir hat
(Em)niemand mehr den (Asus)Unter(A7)richt ver(D)säumt

Für (D)deine Schönheit find ich kaum noch
(A#)Worte
Ich fürchte,
(Em)bald fällt mir kein (A7)Reim mehr (Dmaj7)ein (A7)
Du
(F#7)hast die allenschönsten Lungen(Hm)flügel
Und auch
(B°)hinten einen (E7)schön geschwungnen (A7)Hügel (A9)
(Em)Du bist viel zu (A7)schön um (D)wahr zu (Hm)sein
Du bist
(Em) viel zu schön um (Asus)wahr zu (D)sein

Deine (D)Schönheit muss ich früh und spät be
(A#)singen
Der
(Em)Sänger ist die (A7)Zunge der Na(Dmaj7)tion (A7)
Nach
(F#7)dir kann es nichts schöneres mehr (Hm)geben
(B°)Ohne dich (E7)lohnt es nicht zu (A7)leben (A9)
Ja, du
(Em)bist das letzte (A7)Ziel der (D)Evolu(Hm)tion
Du bist das
(Em)letzte Ziel der (Asus)Evolu(D)tion


Die (D)Evolution ist nun am (A#)Ende
Jeder
(Em)Schönheitswettbe(A7)werb ist abge(Dmaj7)sagt (A7)
Seit es
(F#7)dich gibt, braucht sich niemand mehr be(Hm)werben
Einmal so
(B°)schön wie du, da(E7)für wolln andre (A7)sterben(A9)
(Em)Seit es dich (A7)gibt, bist nur noch (D)du ange(Hm)sagt
Seit es dich
(Em)gibt, bist nur (Asus)du noch (A7)ange(D)sagt (A7)


Ja, die (D)Evolution - wie ich schon sagte - ist am (A#)Ende
Das sieht ein
(Em)jeder, der bei (A7)Sonnenschein dich (Dmaj7)sieht (A7)
Von deiner
(F#7)Schönheit ist die ganze Welt ge(Hm)blendet
Der
(B°)Plan der Schöpfung (E7)ist mit dir voll(A7)endet (A9)
(Em)Und zu Ende (A7)geht auch dieses (D)schöne (Hm)Lied
Und zu
(Em)Ende geht auch (Asus)dieses (A7)schöne (D)Lied


 9.  Gemüse verschafft dem Leib Genüsse


(A#)Gemüse, Gemüse
Ver (F)schafft dem Leib Ge (A#)nüsse
Und isses auch nicht süße
Ge(F)sund ist das Ge(A#)müse!

Ra(D#)dieschen, Radieschen
Du (A#7)bist ein scharfes (D#)Lieschen
Dein Kleid ist rot, dein Haar ist grün
Du (A#)hast nicht sehr viel (D#)anzuziehn

Ach (G#)Möhre, ach Möhre
Du (D#)bist 'ne freche (G#)Göre
Dein Haar ist grün, das ist dein Spleen
Auch (D#)du hast nicht sehr viel (G#)anzuziehn

Oh (C#)Gurke, oh Gurke,
Du (G#)bist ein langer (C#)Schurke
Von Kopf bis Fuß gehst du in grün
Du (G#)grünst bevor die (C#)Wiesen blühn

Ach (F#)Rübe, ach Rübe
Du (C#)bist 'ne kesse (F#)Type
Wer dich ist, der bleibt gesund
Drum (C#)nimmt man dich gern (F#)in den Mund

Oh (H)Zwiebel, oh Zwiebel
Du (F#)bist ein kleiner (H)Rüpel
Ganz in Weiß bist du gekleidet
Das (F#)Auge tränt, wenn (H)man dich schneidet

Oh (E)Knoblauch, oh Knoblauch
So (H)scharf ist, was in deinem Bauch
Auch du so weiß gekleidet bist
Der (H)Mund riecht stark, wenn (E)man dich isst

Kar(A)toffel, Kartoffel
Du (E)hast keine Pan(A)toffel
So blass und grau ist deine Pelle
Und (E)scheint die Sonne (A)noch so helle

To(D)mate, Tomate
Du  (A)hast keine Kra(D)watte
Wer in dich beißt, der sag's beizeiten
(A)Denn das spritzt nach (D)allen Seiten

Oh (G)Sauerkraut, oh Sauerkraut
Manch (D)einer legt sich's (G)auf die Haut
Doch wenn man's auf der Zunge hat
Dann (D)kitzelt es, dann (G)wird man satt

Oh (C)Spargel, oh Spargel
Dich (G)kauft man ein mit (C)Bargeld
Wer dich ist, wird niemals dick
Es (G)heißt, du bringst den (C)Mädchen Glück

Ge(F)müse, Gemüse
Ver(C)schafft dem Leib Ge(F)nüsse
Und isses auch nicht süße
Esst (C)trotzdem viel Ge(F)müse!


 10. Das Ende der Begierden

  Der (F#m7)Tod! Der (D)Tod!
  Der (F#m7)Tod ist das Ende der Begierden
  Das (D)Ende der Be(C#)gierden ist der (F#m7)Tod

Doch (F#m7)noch bin ich am Leben, muss mich quälen
Muss früh am Morgen schon Kartoffeln schälen
Muss Kar(D)toffelmus rühren, mit Ge(F#m7)müse verzieren
Und darf die (D)Pfanne dabei nicht aus dem (F#m7)Auge verlieren
Ich muss (D)brutzeln, ich muss braten
Darf, was ich (F#)sonst tu', nicht verraten
Ich mach (D)alles ganz genau
Wie meine (F#m)Vorgänger es taten
Ich bin (Hm)Koch in der Betriebskan(F#m7)tine
Und von dem (Hm)Geld, das ich in der Kantine ver(F#m7)diene
Kaufe (G#7)ich mir eine Apfel(C#)sine

Jedes (F#m7)Körperteil an mir ruft: Lass mich laben
An des Lebens köstlich zarten Gaben
Lass mich (D)riechen, lass mich schmecken
Lass mich (F#m7)saugen, lass mich lecken
Lass mich (D)schlucken, lass mich nuckeln
Lass mich (F#m7)knabbern, lass mich sabbern
Lass mich (D)lutschen, lass mich knutschen
Lass mich (F#m7)fummeln, lass mich pummeln
Lass mich (D)essen, lass mich (F#m7)fressen
Denn das (D)hilft mir dabei den (F#m7)Tod zu vergessen

Geist und (F#m7)Seele rufen ständig: Lass uns baumeln
Lass durch verwegene Gedanken uns taumeln
Denn durch (D)sinnieren und philoso(F#m7)phieren
Unter(D)scheiden wir uns von (F#m7)Tieren
Lass im (D)Denken uns versenken
Und in (F#m7)Selbsterkenntnis ertränken
Voll Er(D)leuchtung und KontempelaF#m7)tionen
Denn (D)dabei kann man seine Knochen (F#m7)schonen
Ich bin (Hm)Koch in der Betriebskan(F#m7)tine
Und von dem (Hm)Geld, das ich in der Kantine ver(F#m7)diene
Kaufe (G#7)ich mir eine Apfel(C#)sine


 11. Das Waschmaschinenabdeckhäubchen

Das (Hm)Leben, das Leben ist ein Nehmen und Geben
(F#7)Sagt der Indianer - und (Hm)raucht
Es gibt Dinge, die muss es geben
Das sind (F#7)Dinge, die jedermann (Hm)braucht

Die (E)Handtuchhalterungs(Hm)putzgarnitur
Nimmt kaum (E)Platz ein und sieht auch schön (Hm)aus
Die (E)Klobeckenumpuschelungs(Hm)matte
Wärmt den (E)Fuß und sieht auch schön (Hm)aus
Und das (E)Waschmaschinenabdeck(Hm)häubchen
Schützt vor (E)Staub und sieht auch schön (Hm)aus

Das (Hm)Leben, das Leben steht Kopf wie die Zahnpastatube
(F#7)Sagt der Indianer - und (Hm)raucht
Nicht nur im Bad, nein auch in der Stube
Gibt es (F#7)Dinge, die jedermann (Hm)braucht

So ein (E)Video(Hm)kassettenregal
Das hält (E)Ordnung und sieht auch schön (Hm)aus
Aus (E)Holz die Fernbedienungs(Hm)ablage
Schafft (E)Übersicht und sieht auch schön (Hm)aus
Doch  im(E) Bad das Waschmaschinenabdeck(Hm)häubchen
Ist die (E)Krönung in jedem (Hm)guten Haus

Das (Hm)Leben, das Leben hat unangenehme Gerüche
(F#7)Sagt der Indianer - und (Hm)raucht
Wie in der Stube, so in der Küche
Gibt es (F#7)Dinge, die jedermann (Hm)braucht

Ein (E)Topf- und Bratpfannen(Hm)aufhängeboard
Ist so (E)praktisch und sieht auch schön (Hm)aus
Eine (E)Wischpapierrollenverkleidung aus(Hm)Chrom
Ist so (E)praktisch und sieht auch schön (Hm)aus
Doch im (E)Bad das Waschmaschinenabdeck(Hm)häubchen
Dafür (E)rückt man gern sein letztes Geld her(Hm)aus

Das (Hm)Leben, das Leben ist nutzloses Warten
(F#7)Sagt der Indianer - und (Hm)raucht
In der Garage und im Garten
Gibt es (F#7)Dinge, die jedermann (Hm)braucht

Das (E)Winterreifenaufbe(Hm)wahrungsgestell
Schont die (E)Reifen und sieht auch schön (Hm)aus
Das (E)praktische Rasenmäher(Hm)bremmsklotzset
Bringt Sicher(E)heit und sieht auch schön (Hm)aus
Doch im (E)Bad das Waschmaschinenabdeck(Hm)häubchen
Dafür (E)rückt man gern sein letztes Geld her(Hm)aus

Man soll im (Hm)Leben, im Leben sich nicht so sehr einschränken
(F#7)Sagt der Indianer - und (Hm)raucht
Doch man sollte auch andere beschenken
Mit (F#7)Dingen, die jedermann (Hm)braucht

Über den (E)selbstgestrickten Klopapier(Hm)rollenbezug
Freut man sich (E)sehr, denn sowas sieht doch schön (Hm)aus
Und die (E)selbstgenähte Tischstaubsauger(Hm)tragetasche
Vergisst man (E)nie, denn sowas sieht so schön (Hm)aus
Doch im (E)Bad das Waschmaschinenabdeck(Hm)häubchen
Ist die (E)Krönung in jedem (Hm)guten Haus

Von diesem (Hm) Leben, dem schönen Leben und all diesen Dingen
(F#7)Sagt der Indianer - und (Hm)raucht
Könnte ich ewig noch (Hm)singen
Von all den (F#7)Dingen, die jedermann (Hm)braucht


 12. Lustig blinkt das Lämpelein

Ihr ahnt es nicht, ihr glaubt es kaum
Auch ich hab einen großen Traum
Und wird er war, so bin ich reich
Warum, verrate ich euch gleich

Die Welt ist schlecht und ungerecht
Wenn man von Hand die Wäsche wäscht
Man schruppelt auf dem Waschbrett rum
Die Finger werden weich und krumm

Ich hab erfunden ein Gerät
Mit dem das von alleine geht
Doch nicht nur, dass sich drin was dreht
Von selbst das Ding um Wäsche fleht

Liegt irgendwo ein Hemd umher
Kommt das Gerät von selber her
Und greift danach und saugt es ein
Gar lustig blinkt sein Lämpelein

Es rollt, wohin es rollen kann
Und schaltet die Sensoren an
Und sucht und findet überall
Noch Socken und den Overall

Im Bett sogar den Schlafanzug
So füllt das Ding sich Zug um Zug
Und all das macht es ganz allein
Gar lustig blinkt sein Lämpelein

Hat es gewaschen alles dann
Läuft ganz von selbst die Schleuder an
Es spült und schleudert noch einmal
Ich weiß, ihr denkt das ist normal

Doch mein Gerät ist besser noch
Es stopft dabei das Sockenloch
Dann rollt es raus zur Wäschelein
Gar lustig blinkt sein Lämpelein

Hängt auf die Wäsche wohlsortiert
Denn jedes Teil hat's nummeriert
Und fehlt ein Kopf, wird's angenäht
Ja, all das kann mein Waschgerät

Und bläst von selber, ist kein Wind
Bis alle Sachen trocken sind
Und sammelt alles wieder ein
Gar lustig blinkt sein Lämpelein

Dann bügelt es die Hemden glatt
Und legt die Hosen Naht auf Naht
Und schiebt dann alles blitzeblank
Von selbst in meinen Kleiderschrank

Damit umsonst nicht mein Talent
Gemeldet schon ist das Patent
Dann bringt es Schein um Schein mir ein
Wo lustig blinkt sein Lämpelein

Am Abend sitz beim Nachbarn ich
Das Bier steht auf dem Gartentisch
Und seine Frau, die schindet sich
Ihr Wäschekorb erinnert mich

An meine Wunderwaschmaschin
Von ihr sofort erzähl ich ihm
Wie sie dies alles macht allein
Und blinkt mit ihrem Lämpelein

Herr Nachbar hört geduldig zu
Auch seine Frau kommt nun zur Ruh
Und setzt sich an den Tisch mit ran
An dem noch hockt manch andrer Mann

Und als ich endlich fertig bin
Stellt er die leere Flasche hin
Und sagt: Ach, Schatz, kannst bringen mir
Noch eine volle Flasche Bier

Und als sie dann im Treppenhaus
Sagt er: Das macht ihr gar nichts aus
Sie wollte sowieso grad hoch
Die Küche muss sie putzen noch

Und wenn sie wieder runterkommt
Bringt sie zur Tonn den Abfall prompt
Und auf den Tisch das Bier sie stellt
Sie ist ein Weib, das Gott gefällt

Und wärest du ein frommer Mann
Dann stelltest du dich nicht so an
Und tätest, was ein Jeder tut
Such dir ne Frau und dann ist's gut

Ich gebe zu, der Mann hat recht
Schon weil er niemals Wäsche wäscht
Ich wünsch, es käm von draußen rein
Ein schönes Weib, das sagt: sei mein

Ich will für dich dein Alles sein
Schon viel zu lang bin ich allein
Und willst auch du mein Alles sein
Dann blink nur mit dem Lämpelein


 13. Der süße Traum

(A)Einsam ist die Nacht
Wenn niemand (F#)Huschelkuschel mit dir macht
Und im (B7)Fernsehen
Tanzt schon(Dm)wieder eine (E)nackte (A)Frau

Ich(C#m7) sehe (G#)nicht mehr hin
Weil ich so (C#m)müde bin
Doch (E7)dann im (F0)Traum
Liegt die (F#m)Nackte (B7)neben (E7)mir

Ich (D)küsse ihren (Dm)Mund
Und ihre (A)Brüste weich und (Amaj7)rund
(F#7)Süßer die Englein nie sangen
(B7)Süßer die (E7)Glocken nie klangen

Und (D)kurz vor dem süßesten Mo(Dm)ment
Passiert, was(A)jeder Träumer (A6)kennt
Die (B0)Traumfrau ver(F#7)pufft
Wie eine(C#7)Seifenblase in der (F#m)Luft(A7)
Und der (D)süße (Dm)Traum (E)ist (A)aus


 14. Das neue Aktmodell Sabine

Das (D)neue Aktmodell Sabine
Zog aus sich mit ver(A7)schämter Miene
Da war der Maler gar nicht froh
Und sprach zu ihr: Was (D)schaun Sie so?

Ach, wissen Sie, ich hab nichts drunter
Na, um so besser! sprach er munter
Dann dauert es nicht mehr so lang
Dem Aktmodell, dem ward es bang

Ach, wissen Sie, ich hab noch nicht
Gestanden nackt bei Tageslicht
Vor einem Mann, der malen kann
Und schaut dabei mich dauernd an

Das ist der Grund wohl, meine ich
Weshalb sie hier besuchen mich
Dafür hab ich Sie engagiert
Drum tun Sie nicht so sehr geniert

Ach, wissen Sie, ich schäme mich
Und das ganz außerordentlich
Ihr Pinsel scheint sich zu bewegen
Von selbst, das macht mich ganz verlegen

Der Maler sprach: Was soll die Scham!
Und wie war gleich nochmal ihr Nam?
Sabine! Sprach das Aktmodell
Mein Nachname ist Bärenfell

Der Maler nahm auch dies zur Kenntnis
Doch hatte er nicht viel Verständnis
Dass sich ein Aktmodell so ziert
Und nur weil's nackt ist, sich geniert

Nun gut, sprach er: Frau Bärenfell
Possiern Sie dort am Bettgestell
Und führen Sie zum Kopf die Hand
Verharren Sie in diesem Stand

Gerade mal eine Minute
Stand sie so, schon sprach die Gute
Ach, sagen Sie, doch bitte sehr
Wie lange dauert's ungefähr

Der Maler sprach: Jetzt reicht es mir!
Bevor die Nerven ich verlier
Ziehn Sie sich an, und möglichst schnell
Auf Wiedersehn, Frau Bärenfell

Sie bückt sich nach dem linken Schuh
Der Maler schaut ihr dabei zu
Ach bleiben Sie, Frau Bärenfell
Ein Weilchen so, das mal ich schnell

Ach, wissen Sie, am Knie es juckt
Wenn ich verharre so geduckt
Und werde dabei angeguckt
So wie Papier, das bunt bedruckt

Der Maler malt mit kühnem Schwung
Es steigt noch die Begeisterung
Zu Ende malt er seinen Akt
Frau Bärenfell noch immer nackt

Ach, wissen Sie, darf sehen ich
Einmal, wie Sie gemalet mich?
Gewiss, dann kommen Sie mal her
Ich hoffe, es gefällt Ihn' sehr

Ach, wissen Sie, das find ich gut
Ihr Bildnis macht mir wieder Mut
Und wenn Sie gute Gage zahlen
Dann dürfen Sie mich wieder malen

Gewiss, ich rufe Sie dann an
Sobald der nächste Akt ist dran
Dann mal ich Sie am Bettgestell
Auf Wiedersehn, Frau Bärenfell

Ach, wissen Sie, es wär' mir lieb
Wenn's zwischen uns beim Sie nicht blieb
Sabine, wie Sie wissen, heiß ich
Doch Ihren Namen noch ich weiß nich'

Tja, wenn Sie meinen, ich heiß Frank
Und übrigens: auch besten Dank
Vergessen Sie nicht Ihre Schuh
Pardon, wir sind doch nun per Du

Ja, also dann, bis nächstes Mal
Du meldest dich auf jeden Fall?
Gewiss, Sabine Bärenfell
Du bist mein bestes Aktmodell


 15. Die Jugend von heute*

  Die (Am)Jugend von (E7)heute
  Ist 'ne (Am)sittenlose* (E7)Meute
  Die (Am)Jugend von (E7)heute
  Das sind (C)ganz andre (F)Leute - als (E7)wir!

(Dm)Wir, wir trinken Bier,
Oder (Am)Whisky oder Wein
Doch die (Dm)Jugend, die kippt alles
Auf(Am)einmal in sich rein
Die (Dm)Jugend ist versoffen
Ist ver(Am)fressen, ist verroht
Man (F)fühlt sich als Erwachsener (E7)überall bedroht
Überall be(Am)droht

Denn (Dm)wir, wir schaffen Werte
Halten (Am)Ordnung und Moral
Doch die (Dm)Jugend, die zerstört
Und (Am)schämt sich nicht einmal
Die (Dm)Jugend ist verdorben
Ist ver(Am)hätschelt, ist versaut
Was (F)die sich traut, das hätten wir uns (E)nie getraut
Wir uns nie ge(Am)traut

Denn (Dm)wir, wir sind gebildet
Ja, wir (Am)lasen manches Buch
Doch die (Dm)Jugend, die ist faul
Auf der (Am)Jugend ruht ein Fluch
Die (Dm)Jugend ist verblödet
Ist ver(Am)blendet, ist verrückt
Man (F)fühlt sich als Erwachsener (E7)unheimlich bedrückt
Unheimlich be(Am)drückt

Denn (Dm)wir, wir sind voll Ehrfurcht
Und wir (Am)haben Schamgefühl
Doch die (Dm)Jugend, schau sie an
Macht (Am)sich daraus nicht viel
Die (Dm)Jugend ist verwahrlost
Ist ver(Am)weichlicht, ist verwöhnt
In (F)ihrer Gegenwart fühlt man sich (E7)immer mehr verhöhnt
Immer mehr ver(Am)höhnt

Sie (Dm)färben sich grün und blau das (Am)Haar
Lassen (Dm)Schultern und Schenkel täto(Am)wieren
Den (Dm)Nabel beringen sie sich so(Am)gar
Sie (Dm) müssen jede neue Mode auspro(Am)bieren
Die (Dm)Jugend ist so gnadenlos
So (Am)ziellos und so hemmungslos
Was (F) ist mit dieser Jugend nur(E7)los
Mit dieser Jugend nur (Am)los

Ja (Dm)wir, wir leben sparsam
Wir sind (Am)anständig und fromm
Doch die (Dm)Jugend, schau sie an
Die hält (Am)gar nichts mehr davon
Die (Dm)Jugend konsumiert
Und mastur(Am)biert ganz ungeniert
In (F)ihrer Gegenwart fühlt man sich (E7)Immer mehr pikiert
Immer mehr pi(Am)kiert

Ja (Dm)wir, wir sind die Alten
Werden (Am)älter jedes Jahr
Wir (Dm)haben Runzelfalten
Und (Am)grau wird unser Haar
Die (Dm)Jugend ist verschwenderisch
Re(Am)bellisch und verführerisch
All (F)meine Tugend gäbe ich
Wär' (E7)ich nochmal so jugendlich
Nochmal so jugend(Am)lich

Noch (Dm)einmal so verdorben
So ta(Am)bulos möcht ich sein
So (Dm)hemmungslos versaut
So (Am)schamlos wie ein Schwein
So (Dm)liederlich, verschwenderisch
Re(Am)bellisch und verführerisch
Ja, (F)all das wäre wichtig für  (E7)mich
Wär' ich nochmal jugend(Am)lich!
(E7)Juhuhuhugend(Am)lich! (E7 - Am)


 16. Frau Meyer ihre Katze*

(A)Hamse schon ge(F#7)hört? (Hm)Wussten sie es (E7)schon?
(A)Isses wirklich (F#7)wahr, was man sich (H7)überall er(E7)zählt?
Erst wollt ich's gar nicht glauben, doch
(A)jeder spricht da(F#7)von
Drum
(Hm)bin ich über(A)zeugt, dass es sich (E7)wirklich so ver(A)hält

Frau Mayer ihre Katze, Sie wissen schon, die schwarze
Es tut mir ja so leid, es hat mich tief bewegt
Der Mayern ihre Katze, Sie wissen schon, die schwarze
Ich kann es noch nicht fassen, ich bin so sehr erregt

Nein sagen Sie es nicht! Wie isses denn passiert?
Frau Mayer ihre Katze, na klar kenn ich die schwarze
Musst es grade die sein? Ich bin total schockiert
Der Mayern ihre Katze, na klar kenn ich die schwarze

Ach, sagen Sie's nicht weiter! Sonst gibt es nur Gerede
Und manchmal stimmt es nicht, was man sich überall erzählt
Sie wissen ja, die Leute, die reden über jeden
Doch bin ich überzeugt, dass es sich wirklich so verhält

Ich weiß es von der Schulzen, die hat es mir gesagt
Sonst würde ich's nicht glauben und behielte es für mich
Ach, isses wirklich wahr? Sogar die Schulzen hat's gesagt
Dann muss es also stimmen, denn die Frau ist ordentlich

Dann ist es also wahr. Dann stimmt es also doch
Die Sache muss so sein, wie man sie überall erzählt
Ich wollt es erst nicht glauben. Ich hatte Zweifel noch
Nun bin ich überzeugt, dass es sich wirklich so verhält



 17. Der Sloterdijk ist schlau*

Ich habe (Hm)Platon und
Aris(F#7)toteles ge(Hm)lesen (F#7)
Und bin so(Hm)gar mal
in A(F#7)then ge(Hm)wesen (F#7)
(G)Schopenhauer, (A7)Nietzsche
Sogar (D)Kant hab ich stu(Hm)diert
Und ich (G)dacht' ich hätte (A7)insgesamt
Ein (D)bissel schon ka(Hm)piert
Was (G)diese große (A7)weite Welt
Im (D)Innersten zu(Hm)sammenhält
Und wa(G)rum's den meisten (A7)Leuten
Wo noch (Hm)mehr sind, so gefällt
(G - A7 - D - Hm - G - F#7 - Hm)

Doch (Hm)eines schönen (F#7)Abends
Bei einem (Hm)Gläslein Limon(F#7)ade
Bekam ich (Hm)"Sehnsucht
Nach dem (F#7)Seinsmodus
Der nar(Hm)zisstischen Mo(F#7)nade"
Drum (G)las ich Sloter(A7)dijk
Und er(D)kannte da(Hm)bei
(G)Meine viel zu (A7)großen
(D)Bildungs(Hm)lücken
Über die (G)"fundamen(A7)tale
(D)Unangemessen(Hm)heit
Des (G)Redens
In Ob(A7)jektbe(Hm)ziehungsausdrücken"
(G - A7 - D - Hm - G - F#7 - Hm)

Ja, der (Hm)Sloterdijk ist (F#7)schlau
Vor allem (Hm)weiß er ganz ge(F#7)nau
Was ein (G)"vage kontu(A7)rierter
Um(D)greifungs(Hm)raum
Mit (G)steigender (A7)Enge-(Hm)Tendenz" ist
(G - A7 - D - Hm - G - F#7 - Hm)

Ja, der (Hm)Sloterdijk ist (F#7)schlau
Das (Hm)weiß auch seine (F#7)Frau
Drum (Hm)sagt sie: liebster (F#7)Peter
Er(Hm)klär mir bitte (F#7)später
(G)Noch etwas kon(A7)kreter
Wie (D)hast du das ge(Hm)meint
Mit "der ge(G)radezu gro(A7)tesken
Ver(D)kennung (Hm)
Der fö(G)talen und (A7)frühkindlichen
(D)Wirklichkeits(Hm)modi
In der (G)älteren (A7)psychoana(Hm)lytischen
Orthodoxie"?
(G - A7 - D - Hm - G - F#7 - Hm)

Ja, der (Hm)Sloterdijk ist (F#7)schlau
Das (Hm)weiß auch seine (F#7)Frau
Drum (Hm)sagt sie: großer (F#7)Philosoph
(Hm)Was du sagst, das (F#7)ist nicht doof
Es (G)wär mein größtes (A)Glück
Erklärst (D)du mir beim (Hm)Frühstück
Wie (G)hast du das ge(A7)meint
In den (D)Sphären, Band Eins: (Hm)Blasen
Denn mit (G)Sphären und mit (A7)Blasen
Möchte' ich (Hm)selber mich befassen
(G - A7 - D - Hm - G - F#7 - Hm)


 18. Meine ganzheitliche Friseuse*

Meine
(H)ganzheitliche Friseuse
Schneidet mir nicht nur das
(F#7)Haar
Meine ganzheitliche Friseuse
Bezahle ich immer in
(H)bar

Meine ganzheitliche Friseuse
Macht Yoga mit meiner Frisur
Meine ganzheitliche Friseuse
Bezahle ich bar immer nur

Meine ganzheitliche Friseuse
Macht Reiki an meinem Ohr
Meine ganzheitliche Friseuse
Bezahle ich meistens davor

Meine ganzheitliche Friseuse
Macht Prana und Meditation
Meine ganzheitliche Friseuse
Bezahle ich im Voraus schon

Meine ganzheitliche Friseuse
Macht Feng Shui an meinem Hals
Meine ganzheitliche Friseuse
Bezahle ich gern jedenfalls

Meine ganzheitliche Friseuse
Macht mir einen Taiji-Haarschnitt
Meine ganzheitliche Friseuse
Bezahl ich und dann sind wir quit

Und zum Schluss
Gibt meine ganzheitliche Friseuse
Mir einen Kuss
Und macht Tantra an meinem Kinn
Meine ganzheitliche Friseuse
Dafür leg ich extra was hin


 19. Das Lied von den Fingernägeln

(D)Krankenschwester (Hm)Helga aus der (Em)Chirur(A7)gie
(D)Sagt, sie schneidet (Hm)sich die (Em)Fingernägel (A7)nie
Sie (D)feilt sie lieber (D7)stundenlang
Dann (G)sind sie rund und (Hdim)schön
Und (Gm)hinterher lack(A7)iert sie (D)sie (Hm)
Und (Gm)hinterher lack(A7)iert sie (D)sie (Hm - Em - A7)

Auch Pförtner Ingolf-Arnim aus der Urologie
Sagt, er schneidet sich die Fingernägel nie
Er knabbert hin und wieder dran
Bis kaum was übrig ist
Und wenn was bleibt, vergräbt er sie

Auch Putzfrau Anneliese aus der Dermatologie
Sagt, sie schneidet sich die Fingernägel nie
Sie lässt sie wachsen und gedeihen
Sie findet so was wunderschön
Und wem's nicht passt, den kratzt sie

Auch Oberchefarzt Lothar aus der Psychiatrie
Sagt, er schneidet sich die Fingernägel nie
Bevor er unterm Nagel
Das Schwarze rausgepult
Und hinterher analysiert er sie

Auch Assistenzarzt Rudolf aus der Pathologie
Sagt, er schneidet sich die Fingernägel nie
Denn dann wüchsen sie erst recht
Selbst bei den Leichen, die er stecht
Und ganz am Schluss lackiert er sie


 20. Mein Händy ist ein Wunderwerk*

Mein (H)Handy ist ein Wunderwerk
Von (F#7)technisch neustem Stand
Für mein Handy lege ich
Ins (H)Feuer meine Hand

Mein Handy ist so handlich
Es passt in die Westentasche
Aus echtem Leder das Etui
Und auch die Zumachlasche

Mein Handy, das kann Fotos machen
Und kurze Filme drehen
Ins Internet geh ich damit
Das geht im Handumdrehn

Mein Handy kann auch Lieder spielen
Von Abba bis Frank Zappa
Ich erkenne schon am Klingelton
Ist's Mama oder Papa

Meine Handy, das kann piepsen
Vogelstimmen imitieren
Und stufenlos verstellbar
In der Hose vibrieren

Mein Handy nehm ich mit ins Bett
Ich küss' es in der Nacht
Ich streichle es, ich drücke es
Solang mir's Freude macht

Mein Handy ist vor unbefugtem
Zugriff gut geschützt
So dass es jemandem, der's findet
Überhaupt nichts nützt

Mein Handy hat 'nen Pincode
Den weiß ich selbst nicht mehr
Seit ich es ausgeschaltet
Trotzdem liebe ich es sehr

Mein Handy ist mein Einundalles
Ich geb's nie aus der Hand
Mein Handy ist ein Wunderwerk
Von technisch neustem Stand


 21. Von mir gibt's einen Klon*

  Für
(A)euch ist es Fiktion
  Für
(A°)euch ist's Utopie
  Von
(H°)mir gibt's einen Klon
  Und auch
(A)der rasiert sich nie
  Drum sieht er auch so aus wie ich
  Und
(A°)niemand merkt, dass ich's nicht bin
  Was
(H°)ich nicht will, macht er für mich
  Wo
(A)ich nicht sein mag, fährt er hin

Drum könnt ihr niemals sicher sein
Ob ich es bin, der zu euch spricht
Der Lieder singt von sich allein
Der blickt in euer Angesicht
Mein Klon kann alles, was ich kann
Ich sag ihm, was er machen soll
Vor allem stellt er alles an
Wovon ich längst die Nase voll

Doch unlängst habe ich davon gehört
Mein Klon hat von sich selbst nen Klon kopiert
Den der Bart von seinem Vorbild stört
Und heimlich hat er meinen Klon rasiert
Nun sieht er nicht mehr aus wie ich
Und jeder sieht, dass ich's nicht bin
Was soll ich tun? Rasier ich mich?
Und lauf daher mit nacktem Kinn?

Für euch ist es Fiktion
Für mich ist es real
Von mir gibt's einen Klon
Und den Klon gibt es noch mal
Ich komm nicht dazu, mich auszuruhn
Ich habe jetzt zwei Klone am Hals
Nun muss ich alles selbst wieder tun
Oder rasieren mich andernfalls




Alle hier publizierten Texte entstammen der CD "Der mit der Ukulele - Versammelte Werke 2006".


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