Einführung
Für folgenden Behauptung wird mich so mancher Musiklehrer alter Schule hassen: Um das Spielen eines Instrumentes zu erlernen,
braucht man keine einzige Note zu kennen!
Tatsache ist: Die heute gebräuchliche, universelle Notenschrift gibt
es in der heutigen Form erst seit einigen Jahrhunderten.
Musiziert wurde aber schon lange, bevor es überhaupt irgendeine Schrift gab - Flötenfunde aus der Steinzeit zeigen, dass bereits vor 30 Tausend Jahren musiziert wurde.
Das allererste "Speichermedium" war und ist das eigene Gedächtnis. Melodien
gehören zu jenen Sinneswahrnehmungen, die am nachhaltigsten in den Windungen
des Gehirns hängen bleiben. Die Texte unserer Kinderlieder haben wir
vielleicht vergessen, aber deren Melodien erwachen, sobald sie jemand anstimmt.
Manche Musiker, darunter einige der virtuosesten, haben
nie eine Note gesehen, beispielsweise aus dem schlichten Grund, weil sie
blind geboren wurden. Es kann daher nur betont werden: Notenschrift
ist ein Aufzeichnungsmittel, dessen Kenntnis nützlich ist, Voraussetzung
zum Erlernen eines Instrumentes ist sie aber nicht!
Notenkenntnisse sind zum Komponieren oder dann
erforderlich, wenn man den Ablauf eines Musikstückes wegen seiner
Länge oder Komplexität nicht aus dem Gedächtnis reproduzieren
kann. Bei klassischer Musik ist das meistens so. Selbst ein Genie
von Dirigent kann den komplizierten Einsatz der verschiedensten Instrumente
eines klassischen Orchesters nicht aus dem Stegreif dirigieren. Aber ein
Volkslied, Schlager, Song, Blues... alles Gesungene, was wir einfach mit
einem Instrument wie der Gitarre oder Ukulele begleiten können, ist
überschaubar - diese Art der Musik lebt von der Wiederholung, die Melodien
graben sich in unser Gedächtnis ein.
Ein Grund, sich dennoch auch bei leicht eingängiger
Musik etwas mit theoretischen Zusammenhängen zu beschäftigen, ist
neben dem Erarbeiten von Feinheiten auch das Transponieren der Tonart
in eine andere, die zur individuellen Stimme des Singenden passt. Und
das ist wiederum von Lied zu Lied sehr verschieden. Um also die Tonart eines
Liedes unseren persönlichen Stimmumfang anzupassen, müssen wir
transponieren, das heißt die Tonart ändern. Wenn wir uns
beispielsweise auf der Gitarre begleiten wollen, kommen wir daher an
Grundkenntnissen der Harmonielehre nicht vorbei. Aber selbst dazu benötigen
wir noch keine Notenzeichen, sondern müssen lediglich die Bezeichnung
und den funktionalen Zusammenhang der Akkorde kennen, die wir dann auf dem
Griffbrett greifen.
Der Quintenzirkel
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Der Quintenzirkel ist
ein Schema, das den harmonischen Zusammenhang der 12 Tonarten verdeutlicht. Die Ausgangstonart war ursprünglich A-Moll, heute überwiegt die parallele Dur-Tonart C-Dur, beide haben kein Vorzeichen.
Quintenzirkel in Form einer Drehscheibe, meist
erweitert um zusätzliche Details wie Akkorde für Gitarre und/oder
Klavier kann man in jedem besseren Musikgeschäft kaufen. Eine Online-Version
mit Griffmustern für Ukulele war der ursprünglich hier eingebundene
"Ukulele Circle" - leider blockieren Browser seit Anfang 2021 flash-basierte Inhalte, wodurch sich die Scheibe nicht mehr dreht. Der seit 2004 laufende Ukulele Circle ist damit nun Geschichte.
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Man kann diesen von C-Dur
ausgehenden Quintenzirkel aber auch in Gestalt einer Transponiertabelle darstellen - und muss sich nur vorstellen, dass die
letzte Zeile auch schon vor der ersten steht - mit C anfangend und mit F
endend, muss man als Anschluss also wieder in die erste Zeile springen. Vorteil
dieser Darstellung ist, dass man die Akkorde eine beliebige Tonart in eine
andere transponieren kann, in dem man in die jeweilige Zeile rutscht. Beim
Drehen des Quintenzirkels wird die Ausgangstonart verdeckt, man müsste
also öfters hin- und herdrehen, um alle Akkorde in die gewünschte
Tonart übersetzen zu können.
Die meisten Lieder sind harmonisch so einfach aufgebaut,
dass man sie mit nur zwei oder drei Akkorden begleiten kann. Die für
solche einfachen Lieder nötigen Akkorde finden wir in der Transponiertabelle
in hellblau unterlegten Spalten. In der Regel (99 %) entspricht die erste
(über den Noten oder über dem Liedtext angegebene) Akkordbezeichnung
eines Liedes der Tonart, in der das Lied notiert ist. Und mit noch
größerer Wahrscheinlichkeit endet ein Lied mit dem der Tonart
entsprechenden Akkord - im Zweifelsfall orientiert man sich daher am letzten
Akkord - denn von Noten und jenen die Tonart bezeichnenden Vorzeichen haben wir ja bisher noch
keine Schimmer. Die sehr wenigen Ausnahmen von dieser Regel sind dem Umstand
geschuldet, dass einige Komponisten auch mal die Norm verlassen, um besonders
das Ende etwas seltsamer klingen zu lassen.
Harmonielehre
Harmonielehre ist der Teil der Musiktheorie, der die
funktionalen Zusammenhänge der Akkorde beschreibt, die in einem Lied
oder Instrumentalstück vorkommen. Für die Liedbegleitung
ist sie von grundsätzlicher Bedeutung. Ein Lied, an dessen Anfang
beispielsweise ein C als Akkord angegeben ist, steht fasst immer in der gleichen
Tonart, in diesem Fall also in C-Dur. Dieser erste Akkord, der Grundakkord,
wird als Tonika bezeichnet. Bei einem Lied mit
zwei Akkorden ist der zweite Akkord fast immer der genannte Dominant-Akkord, im Beispiel von C (als Tonika)
wäre das G (als Dominant-Akkord). Dieser Dominantakkord "dominiert"
das Lied insofern, als er abwechselnd mit der Tonika gespielt wird, auf der
das Lied in der Regel enden wird. Unsere Hörgewohnheit erwartet am Liedende
immer eine Auflösung zur Tonika, noch größer ist diese Erwartung
("Spannung") beim so genannten Dominant-Septimakkord, kurz: Septakkord. Und
weil dieser (wegen der höheren "Spannung") fast immer benutzt wird,
ist er in der folgenden Tabelle angegeben, seiner Funtion nach nun als
Dominant-Septime. Die Akkordbezeichnung ist in unserem Beispiel dann G7.
Die Dominant-Septime ist ein "Dreiklang" plus einem zusätzlichen vierten
Ton auf der siebenten Tonstufe, also ein Vierklang. Besteht der C-Dur-Akkord
beispielsweise aus den Einzeltönen c, e und g, hätte der Septakkord
C7 zusätzlich den um einen Halbton erniedrigten Ton der siebenten Tonstufe
(sept = sieben), also ein b. Als dritter Akkord einer Dur-Tonart kommt die Subdominante ins Spiel - übersetzbar als
"Vordominante" (wörtlich: Unterdominante), weil sie "nur" eine
Ergänzung der Dominante bzw. Dominant-Septime ist. Diese drei Akkorde
werden als Hautakkorde bezeichnet, sie sind das Grundgerüst der meisten
Lieder, in folgender Tabelle als hellblau unterlegte Spalten in allen 12
Dur-Tonarten. In einer geringeren Anzahl von Liedern kommt die Tonika-Moll-Parallele hinzu - in der Tabelle
dunkelblau unterlegt. Dieser Akkord ist gleichzeitig Tonika der parallelen
Moll-Tonart, zu der wir später kommen.
-
Wollen wir nun ein Lied, das mit den genannten
Akkorden aufgezeichnet ist, in einer anderen Tonart spielen, beispielsweise
in D statt in C, transponieren wir diese Akkorde, indem wir in folgender
Tabelle zum D in der Tonika-Spalte rutschen und lesen dann ab, was in dieser
Zeile als Dominant-Septime angegeben ist - bei Tonika D wäre das dann
die Dominantseptime A7.
-
Von der ersten Zeile (C-Dur) bis
einschließlich der sechsten Zeile (H-Dur) ist die Systematik unserer
Tabelle leicht erkennbar. Etwas verwirrend scheint es ab der siebten Zeile
(F# / Gb) zu sein. Die Tonarten
Fis wie Ges entsprechen ein und derselben Tonhöhe, die aber verschieden
notiert werden kann. Sie liegen quasi auf dem "Schnittpunkt" des Quintenzirkels. Dort spricht man von
der enharmonischen Verwechslung, zum besseren
Verständnis könnte man auch harmonische Überschneidung - oder
harmonische Schnittstelle sagen. Was dies in der Praxis des Gitarrespielens
bedeutet, wird im Kapitel Akkorde erklärt.
Transponiertabelle - harmonische Funktion
von Akkorden
|
1. Tonstufe |
2. Tonstufe |
3. Tonstufe |
4. Tonstufe |
5. Tonstufe |
6. Tonstufe |
|
Tonika |
Moll-Subdominante |
Tonika-Gegenakkord |
Subdominante |
Dominant-Septime |
Tonika-Moll-Parallele |
|
C |
Dm |
Em |
F |
G7 |
Am |
|
G |
Am |
Hm |
C |
D7 |
Em |
|
D |
Em |
F#m |
G |
A7 |
Hm |
|
A |
Hm |
C#m |
D |
E7 |
F#m |
|
E |
F#m |
G#m |
A |
H7 |
C#m |
|
H |
C#m |
D#m |
E |
F#7 |
G#m |
|
F#
Gb |
G#m
Abm |
Bm (A#m)
Bm |
H
H (Cb) |
C#7
Db7 |
D#m
Ebm |
|
Db |
Ebm |
Fm |
Gb |
Ab7 |
Bm |
|
Ab |
Bm |
Cm |
Db |
Eb7 |
Fm |
|
Eb |
Fm |
Gm |
Ab |
B7 |
Cm |
|
B (Hb) |
Cm |
Dm |
Eb |
F7 |
Gm |
|
F |
Gm |
Am |
B |
C7 |
Dm |
Ab Zeile 7 (F#/Gb) obiger Transponiertabelle ändert
sich das Vorzeichen. An dieser Stelle ist sowohl die Schreibweise/Notierung
in F# (sprich:
Fis) als auch in Gb (sprich: Ges) möglich. Man spricht an dieser
Schnittstelle (im Quintenzirkel) von
der enharmonischen Verwechslung. Die Tonarten
werden ab dann (Db, Ab, Eb...) vom nächst höheren Grundton um einen
Halbton erniedrigt angegeben. Damit es noch etwas schwieriger wird, heißt
das im Quintenzirkel wie in der Tabelle nach Eb folgende Hb plötzlich
B... Das kann auch bei Profis zu Verwirrung führen - und soll uns hier
nicht näher beschäftigen, denn am generellen Prinzip des Quintenzirkels
oder der Transponiertabelle ändert das nichts. Nur zum logischen
Verständnis habe ich an einige Stellen in der Tabelle neben der
üblichen auch eine "alternative" Schreibweise angegeben - der Musikerlehrer
würde darüber vielleicht schmunzeln... Also, aufgepasst: die exakte
Schreibweise steht links vor der Klammer!
Das Vorzeichen
In der linken Spalte obiger Transponiertabelle ist eine
Abbildung zu sehen, wie sie am Anfang jeder Notierung steht. Aus ihr geht
die Tonart (als Vorzeichen, z.B. #) und die Taktart (z.B. 4/4 = Vierviertel-Takt)
hervor. Alle Tonarten, außer C-Dur und seine Mollparallele A-Moll,
werden am Anfang der Notenline (zwischen Notenschlüssel und Taktangabe)
durch Vorzeichen gekennzeichnet. Das Erhöhungsvorzeichen # erhöht
von C aus um eine Quinte (auf die fünfteTonstufe), das Erniedrigungszeichen
b erniedrigt von C aus um eine Quinte, so dass wir bei F landen. Am besten
veranschaulicht dies der Quintenzirkel.
Das Tongeschlecht oder die
Tonalität
Der Bergriff Tongeschlecht dient der Unterscheidung
von Dur- und Moll-Tonalität. Jeder Dur-Tonart entspricht exakt
eine Molltonart: Für C-Dur ist das A-Moll. Diese der Dur-Tonart
entsprechende Moll-Tonart heißt Tonika-Moll-Parallele, oder verkürzt auch
einfach Mollparallele. In der Akkord-Schreibweise erkennt man den Moll-Akkord
am kleinen m, z.B.: C = C-Dur-Akkord, Cm = C-Moll-Akkord. In älteren
Liederbüchern überwiegt die kleine Schreibweise für Mollakkorde,
z.B. c = C-Moll. International scheint sich die Großschreibung des
Akkordnamens mit dem kleingeschriebenen Angängsel m für Moll zu
behaupten.
Die meisten Lieder basieren auf der Dur-Tonleiter.
Doch das war nicht immer so. Daher wurde die Tonhöhe des sogenannten
Kammertons auch nicht für den ersten Ton der C-Dur Tonleiter, sondern
für den ersten Ton der parallelen Molltonleiter, also für A definiert.
Lieder, die auf der Moll-Dur-Tonleiter basieren, gelten als melancholisch
- Moll wird daher seltener bei fröhlichen Liedern verwendet, hat aber
gerade bei komischen, ironischen oder selbstmitleidigen Texten einen besonderen
Reiz. Das wohl bekannteste "Lagerfeuerlied" in Moll ist "House of the Rising
Sun" (House in New Orleans) - meistens wird es in A-Moll, also der Mollparallele
von C-Dur gespielt. Um das Lied auf der Gitarre einen Ton höher, also
in Hm, klingen zu lassen, kann man einen Kapodaster verwenden, den man im
zweiten Bund aufsetzt. Oder aber man transponiert mit Hilfe obiger Transponiertabelle von Am
nach Hm - spielt also ohne "Hilfsmittel".
Die
C-Dur-Tonleiter
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Die Töne der C-Dur-Tonleiter sind auf
den weißen Tasten des Klaviers angeordnet, wie in der Abbildung
- auf dem hohen c geht es wieder mit d, e, f, g, a, h bis zum nächshöheren c... weiter. Auf den dazwischen
befindlichen schwarzen Tasten liegen die fünf Halbtöne
c#,
d#,
f#,
g#, a# einer Oktave.
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So sind die Noten der C-Dur-Tonleiter auf den Notenlinien plaziert. Diese Tonleiter läßt sich in zwei Abschnitte
zu je vier Tönen (Quarten: quart = vier) teilen. |
Die Tonleiter besteht also aus acht
Grundtönen, nach dem lateinischen octo (acht) als Oktave bezeichnet.
Der sogenannte Kammerton "a" ist eine Schwingung mit der Frequenz von 440
Hz. Beim Anschlagen einer Stimmgabel entsteht der Ton durch ein "Zittern"
der Gabelenden: 440 Mal pro Sekunde, für unser Auge nicht wahrzunehmen.
Einen Ton mit der doppelten Frequenz, also 880 Hz, empfinden wir zwar als
höher, aber sonst als identisch - dadurch harmoniert beim gemeinsamen Singen z.B. die tiefe Stimme eines Mannes mit der hohen Stimme eines Kindes. Eine Besonderheit dieser
Tonleiter ist desweiteren, dass jeweils vom vorletzten zum letzten Ton jeder
der beiden Quarten (Viererabschnitte) ein Halbtonschritt liegt, also in der
C-Dur-Tonleiter von e zu f - und von h zu c. Dieser Halbtonschritt
verschiebt sich in anderen Tonarten entsprechend, was in der Notenschrift
durch Vorzeichen angegeben
wird.
Bleibt zu ergänzen,
dass es auch andere Tonsysteme gibt, zum Beispiel die aus Afrika stammende
Pentatonik, ein System aus fünf Noten, das sich aber in unser
achttöniges System integrieren lässt. Asiatische Tonleitern haben andere Tonfolgen, die wir als exotisch empfinden. Und es gibt
etliche Vorläufer des in Europa entstandenen Notensystems. |
Unser Notensystem ist
im Grunde eine mathematische Beschreibung von Tonhöhen und zeitlichen
Abständen zwischen den Tönen, letzteres bestimmt den Rhythmus. Beides zusammen ergibt
eine Melodie. Was dabei nicht exakt mit Noten, Notenschlüssel, Pausenzeichen
etc. wiedergegeben werden kann, wie etwa das Tempo oder das Temperament eines
Liedes, wird in der klassischen Musik mit italienischen Begriffen bezeichnet,
zum Beispiel: forte = laut; fortissimo = sehr laut; presto = schnell; retardando
= langsamer werdend. Für deutsche Volklsieder kann man sich stattdessen
natürlich einfach deutscher Wörter bedienen. Und wenn es um Blues
oder andere populäre angelsächsische Musik geht, kann man sich
auch ans Englische halten, zum Beispiel: slow down = langsamer werdend
(retardando). Bei einer Blues oder Jazz Session, wo Musiker sich spontan
gegenseitig begleiten, wird man sich eher mit englischen Vokabeln
verständigen. Wichtig zu wissen ist dann aber auch, dass unsere Tonart
H im Englischen als B (sprich: Bi) und unser B als Bb (sprich: Bi flätt)
bezeichnet werden. In englisch-sprachigen Notenheften trifft man nur auf
diese Schreibweise - also nicht verwechseln!
-
Unsere Tonleiter besteht also aus sieben verschiedenen Tönen und der dazugehörige achte Ton entspricht
dem ersten Ton, auch Grundton genannt - im Falle der C-Dur-Tonleiter also
wieder ein c wie am Anfang (c, d, e, f, g, a, h, c). Zur Unterscheidung vom
Grundton nennen wir diesen letzten, achten Ton das "hohe C". (Weil dieses
"hohe C" mitunter schwer zu singen ist, wurde es sprichwörtlich. Der
Name des bekannten, an Vitamin C angeblich reichen Orangensaftes ist also
einem Wortspiel, das auf die besondere Qualität des Getränkes anspielen
soll.)
-
Diese acht Töne zusammen nennt man Oktave.
In der unten folgenden Intervall-Tabelle sind sie weiß
unterlegt, da sie den Tönen der weißen Klaviertasten entsprechen.
Im folgenden bezeichne ich sie deshalb als "weiße" Töne.
-
Zwischen diesen acht "weißen" Tönen
gibt es allerdings noch fünf "schwarze" Töne. Das sind Halbtöne,
die in der Mitte zwischen zwei Ganztönen liegen, jedenfalls bei der
so genannten temperierten (ausgeglichenen) Stimmung. Auf dem Klavier sind
das die schwarzen Tasten, zum Beispiel
C# (sprich Cis) zwischen
C und D. Wie in der Tabelle zu sehen ist, gibt es zwischen E und F sowie
zwischen H und C keine "schwarzen" Töne. Das liegt einfach daran, dass
der Abstand von E zu F sowie der von H zu C schon "von Hause aus" nur ein
Halbtonschritt ist. Wenn wir eine Tonleiter singen, nehmen wir diese kleine
Besonderheit nicht bewusst wahr, da unsere "mitteleuropäischen Ohren"
diese Dur-Tonleiter quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben.
-
Diese, acht "weiße" Töne umfassende
Tonleiter (Oktave = acht Töne) lässt sich in zwei Hälften
zerlegen, die man Quarten nennt. Die erste Quarte enthält die vier
"weißen" Töne c, d, e, f, die zweite Quarte enthält die vier
"weißen" Töne g, a, h, c. Wie in der folgenden Tabelle ersichtlich
wird, ist der letzte Tonschritt jeder der beiden Viererabteilungen (Quarten)
ein Halbtonschritt - daher gibt es zwischen diesen Tönene keine "schwarzen"
Töne.
-
Den Abstand zwischen zwei Tönen nennt
man Intervall. In der folgenden Tabelle sind die aus dem Lateinischen
abgeleitenden Bezeichnungen dieser Intervalle wie in einer abwärtigen
Treppe verdeutlicht, wobei die weißen Stufen die namensgebenden Hauptstufen
sind, während die schwarzen demnach Zwischenstufen sind.
Die Intervalle (Tonabstände)
Intervall nennt man den Abstand der Tonhöhe
zwischen zwei Tönen. Den Abstand von zwei Ganztönen, zum
Beisbiel c-d, nennt man Sekunde oder große Sekunde, den Abstand von
drei Ganztönen, beispielsweise von c-d-e, nennt man Terz oder große
Terz. Auch d-e-f wäre eine große Terz, c-d-e-f oder d-e-f-g
wären dagegen Quarten. Erhöht man diese Ganztonintervalle um einen
halben Ton, beispielsweise die Terz d-e-f auf
d-e-f#, so nennt man dies
übermäßige Terz, kann das aber auch als verminderte Quarte
bezeichnen. Das mag sich in Worten formuliert kompliziert anhören, in
Gestalt einer Tabelle wird es übersichtlich. Verwirrend ist auch die
unterschiedliche Bezeichnung "klein" und "vermindert" - obwohl beides auf
das Gleich hinauskommt.
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c# |
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d# |
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f# |
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g# |
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a# |
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Tonhöhen auf den Klaviertasten
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c |
d |
e |
f |
g |
a |
h |
c |
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Tonstufenumfang |
|
Intervallbezeichnung auf Basis
des ersten Tons der C-Dur-Tonleiter |
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Halbtonschritte
von c aus |
1 |
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Prim |
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0 |
1 |
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kleine Sekunde (Sekunde minus Halbton) |
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1 |
1 |
2 |
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|
große Sekunde |
|
2 |
1 |
2 |
|
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|
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|
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|
|
kleine Terz (Terz minus Halbton) |
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3 |
1 |
2 |
3 |
|
|
|
|
|
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|
|
|
|
|
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|
|
große Terz |
|
4 |
1 |
2 |
3 |
4 |
|
|
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reine Quarte |
|
5 |
1 |
2 |
3 |
4 |
|
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|
übermäßige Quarte = verminderte Quinte |
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6 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
|
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|
reine Quint |
|
7 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
|
|
|
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|
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übermäßige Quint |
|
8 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
|
|
|
|
|
|
reine Sext |
|
9 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
|
|
|
|
|
|
übermaßige Sext = verminderte Septime |
|
10 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
|
|
|
Septime |
|
11 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
|
Oktave |
|
12 |
Akkorde
Akkorde nennt man die
aus gleichzeitig klingenden Einzeltönen entstehenden Klänge oder
Klangebilde. Der einfache Dur-
oder Moll-Akkord ist ein Dreiklang, weil er aus drei verschiedenen (in einem
bestimmten Verhältnis zueinander stehenden) Einzeltönen
besteht. Um zusätzliche Töne erweiterte Akkorde wie die
häufig benutzten Septakkorde sind demnach Vierklänge.
Da die Gitarre sechs Seiten hat, sind die Akkord-Griffe
so aufgebaut, dass einige dieser drei oder vier Einzeltöne mehrfach
zu hören sein werden. Die normale Gitarrenstimmung
E-A-D-g-h-e erfordert beispielsweise für den E-Dur-Akkord, der aus den
Einzeltönen e, g# und
h besteht, dass wir alle nicht zu diesem Akkord gehörigen Saiten so
greifen müssen, dass sie als zum Akkord gehörige Töne erklingen.
Richtig gegriffen erklingt dann
e-h-e-g#-h-e. Beim E-Dur-Akkord
klingt der Einzelton e also gleich dreimal - obgleich er nur einmal müsste.
Auf der Gitarre bietet die Tonart E-Dur daher die meisten Möglichkeiten,
zusätzliche Töne zu greifen, weil wenigstens eine der drei e-Töne
immer bleibt. Wegen dieser Häufung des Grundtones im E-Dur-Akkord ist
E-Dur besonders beim Blues sehr beliebt. Man kann dann etliche zusätzliche
Töne greifen und damit die Begleitung bereichern. Doch was sich gut
greifen lässt, ist nicht der Maßstab für das Zusammenspiel
mit anderen Instrumenten oder der eigenen Stimme. Abhilfe schafft der Kapodaster,
kurz Kapo genannt. Puristen lehnen ihn als "Hilfsmittel" ab, was seinem Zweck
nicht ganz gerecht wird - denn entscheidend ist das klangliche Ergebnis und
nicht die Art, wie ich es erzeuge.
Bei Einsatz eines Kapodasters im ersten Bund, erklingen beispielsweise der E-Akkord als F - weil die
Bundstäbe in Halbtonschritten angeordnet sind und F ein Halbton höher
als E ist. Setzen wir den Kapo in den zweiten Bund und greifen E-Dur,
erklingt der Akkord als
F#. Das bedeutet: wenn wir die zu E-Dur gehörigen drei Hauptakkorde greifen
können, sind wir unter Verwendung des Kapos bereits in der Lage, in
mindestens zwei weiteren Tonarten zu spielen, nämlich in F und
F#. Schieben
wir den Kapo in den dritten Bund, erklingt unser E-Dur-Akkord als G-Dur,
im vierten als
G# usw. Wir
könnten den Kapo noch höher schieben und damit alle 12 Tonarten
allein mit den Griffen von E-Dur spielen. In der Praxis geht man mit dem
Kapo selten über den fünften Bund hinaus.
Mit ingesamt nur
elf Hauptakkorden können wir bereits in den fünf Tonarten C, D,
E, G und A spielen, wobei die mitgezählten Septakkorde nur kleine
Abwandlungen der Tonika-Akkorde sind. Bei Einsatz des Kapos
können wir mit diesen wenigen Akkordgriffen in allen übrigen Tonarten
spielen - wir müssen nur wissen, in welchem Bund der Kapo angesetzt
wird. Dazu ist der Quintenzirkel oder
die Transponiertabelle hilfreich. Angenommen ein Lied ist in der Tonart F und den dazugehzörigen
Akkorden notiert, so bietet es sich an, mit den leichteren E-Dur-Griffen
zu spielen. Dazu tauscht man einfach die Akkorde aus, in dem man in der
Transponiertabelle die Tonika E sucht und die rechts daneben befindlichen
Akkorde verwendet. Mit etwas Praxis geht das bald auch ohne Tabelle.
Für Kreuztonarten
wie
C#,
D#,
F#,
G#,
A# können
wir auf der Gitarre prinzipiell einen Kapo einsetzen, der uns die schwierigen
Barrégriffe spart. Der Kapo im ersten Bund
ersetzt den über alle Saiten gelegten Zeigefinger, der wie ein Balken
alle Saiten gleichzeitig drückt. Wir können dann statt
C# die Griffe der C-Kadenz
benutzen, statt D# die D-Griffe
usw., weil die Akkorde dann einen halben Ton höher klingen. Der Kapo
ist aber bei weitem kein "Hilfsmittel" für faule Gitarristen. Wenn wir
statt eines Barré-Griffs, der einen unserer vier Greiffinger in Anspruch
nimmt, mit allen vieren greifen können, können wir auch noch
Melodietöne oder kompliziertere Akkorde greifen.
Bei den b-Tonarten
wie Db, Eb, Gb, Ab, Hb, die in der Tonhöhe mit den jeweiligen #-Tonarten
(C#,
D#,
F#,
G#,A#) identisch sind
(enharmonische Verwechslung), gehen wir
umgekehrt vor. Ist ein Lied in
Gb (sprich: Ges) notiert, müssen wir von G um einen halben Ton erniedrigen.
Das kommt aufs Gleiche hinaus, als wenn wir von G um einen ganzen Ton runtergehen
(so dass wir bei F ankommen ) und dann um einen halben Ton erhöhen.
Das Ergebnis ist F#. Wie
man F# unter Verwendung des
Kapos spielt wurde im vorigen Absatz beschrieben.
Während Dur-Akkorde nur mit dem Großbuchstaben
des Grundtones, zum Beispiel C, bezeichnet werden, hängt man dem Moll-Akkord
ein kleines m an, zum Beispiel Am (sprich: A-Moll). Ein Dur-Akkord
besteht aus dem Grundton, der darüber liegenden (großen) Terz
und der Quint (siehe Intervalle)
- C beispielsweise aus den Einzeltönen c-e-g, ein Moll-Akkord besteht
ebenfalls aus Grundton und Quinte, aber anstelle der (großen) Terz
gibt es eine kleine Terz - ein kleiner, aber eben feiner Unterschied.
Septakkorde - egal ob Dur
oder Moll - haben, wie schon im Kapitel Harmonielehre erwähnt, einen
zusätzlichen Ton auf der um einen Halbton vermindeten siebenten
Tonstufe - beim Akkord C7 oder Cm7 wäre das der
Ton b. Septakkorde klingen etwas "schräg", was für unsere Ohren
die Spannung erhöht, wenn sie als Dominatakkorde fungieren.
Weitere Nebenakkorde finden sich auf der 2. und 3.
Tonstufe unserer Transponiertabelle. In der traditionellen
europäischen Musik kommen sie, wie in der Tabelle angegeben, meistens als Mollergänzung
der Dur-Akkorde vor. Beim Jazz und der vom Jazz beinflussten amerikanischen
Musik trifft man Nebenakkorde eher als Dur-Akkorde an, meist als Septakkorde an. Transponiert man
also derartige Songs, muss man auch die Akkorde in den farblich nicht unterlegten
Spalten der Tabelle im Augen behalten. Nebenakkorde von C-Dur sind z.B. C7
- G7 - D7 - A7 - E7 - H7.
Akkordbezeichnungen sind eigentlich alles, was
man zur einfachen Liedbegleitung auf der Gitarre (oder anderen Instrumenten)
verstehen muss. Natürlich gibt es weit kompliziertere Akkorde,
die vor allem beim Jazz eine Rolle spielen, so die verminderten und
übermäßigen Akkorde. Der Akkordbezeichnung wird dann entsprechend
ein Minus oder Plus angehängt, zum Beispiel
C+, aber damit muss man sich nur beschäftigen,
wenn es jazzig klingen soll. Alternativ funktioniert oft auch der einfache
Akkord.
Taktarten
Der Takt ist ein rhythmisches Grundmuster, das normalerweise
über das gesamte Lied anhält. Deshalb steht die Taktart schon vor
der ersten Note. Nur wenn sich ausnahmsweise die Taktart innerhalb
eines Liedes ändert - und sei es auch noch so kurz wie etwa für
einen halben Takt lang - wird die Taktart an spätere Stelle erneut
bezeichnet. Fast in jedem Lehrbuch findet sich
das Kapitel über Takt und Rhythmus am Ende, so auch hier. Von der
Wichtigkeit ausgehend, sollte das Kapitel am Anfang stehen. Denn in
der musikalischen Praxis ist ein falscher Ton (Tonhöhe) eher verzeihlich,
wenn er von richtigen Tönen gefolgt wird. Unser Gehirn gleicht von sich
aus Differenzen in der Tonhöhe einigermaßen aus, aber beim Takt
lässt es sich nichts vormachen.
Richtige Töne zur falschen Zeit machen alles
zunichte! Zumindest wird Musik besonders dann - um es mit Wilhelm
Buch zusagen - "als störend empfunden", wenn sie mit einem holprigen
Rhythmus verbunden. Deshalb sollte man sich von Anfang an klar machen, dass
ein guter (gleichmäßiger) Takt die Seele der ganzen Chose ist.
Und deshalb nimmt dieses Kapitel, obgleich es am Ende steht, wesentlich mehr
Platz ein.
Im wesentlich kann man einfach in geraden (4/4) und
ungeraden Takt (3/4) unterscheiden. Alles andere (2/4 oder oder 6/8)
ist eher eine Frage der Geschwindigkeit. Ein Takt umfasst immer eine stark
betonte Note - am Anfang des Taktes, gefolgt von mehreren schwächer
betonten Noten. Beim Gesang also eine stark betonte Wortsilbe - am Anfang
des Taktes, gefolgt von schwächer betonten Silben. Neben den Grundtaktarten
(3/4 und 4/4) gibt es natürlich kompliziertere Taktarten und
rhythmische Stilistiken, die sich aus diversen Notenfähnchen, Pausenzeichen und
Punktierungen ergeben. Diese Zeichen lesen und gleichzeitig danach spielen
zu können, erfordert jahrelange Übung. Doch so viel Geduld haben
wir nicht. Wir wollen schon beim nächsten Lagerfeuer was zum besten
geben. Wenn wir ein Lied hören, danach tanzen oder schunkeln, nehmen
wir die gleichmäßige Folge der Betonungen unbewusst auf. Schwanken
diese Betonungen zu sehr, verlieren wir den Takt, kommen beim Tanzen aus
dem Schritt - und selbst das bloße Zuhören wird dann nervig.
Der typische 3/4 -Takt findet sich im Walzer, aber
auch in zahlreichen Balladen. Ob eine Ballade oder sonst ein Lied
in diesem oder jenen Takt zu spielen ist, steht am Anfang der Notenlinie.
Wenn wir keine Noten haben, zählen wir einfach die Viertel eines Taktes.
Der takt beginnt immer mit einer betonten Note. "Die Eins" ist immer betont.
Zählen wir nun ab der ersten Betonung 1, 2, 3 und landen bei 4 auf einer Betonung, kann es sich nur um einen 3/4-Takt
handeln - die 4 ist dann praktisch wieder eine betonte 1. Und so müsste
es dann also durch das gesamte Lied weitergehen: 1, 2, 3, 1, 2,
3, 1, 2, 3... Zählen wir aber 1, 2, 3, 4 und stoßen erst bei 5 auf eine
Betonung, handelt es sich um einen 4/4-Takt - 5 ist dann eigentlich wieder
1 - und mann müsste weiterzählen können: 1, 2, 3, 4 ,1, 2,
3, 4, 1, 2, 3, 4... Einfach ausprobieren! Mit
der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür.
Beim Spiel auf der Gitarre können wir diesen Takt
gut unterstützen, in dem wir Wechselbässe spielen. Das
heißt: wir schrumpeln nicht einfach nur über alle Saiten, sondern
zupfen auf 1 mit dem Daumen den Grundton eines
Akkordes auf einer der dicken Saiten. Auf 2 und 3 streifen wir mit dem
Zeigefinger je einmal über die dünnen Saiten. Auf der nächsten 1 zupfen wir eine alternative Basssaite und
streifen bei 2 und 3 wieder je einmal über die dünnen Saiten. Dann
geht es wieder von vorn los - bis zum Ende des Liedes. Nach dem gleichen
Prinzip wechseln wir die Bässe beim 4/4-Takt, nur dass wir mit dem Daumen,
die Basseiten wechselnd, sowohl auf 1 als auch
auch 3 zupfen - während wir auf 2 und 4 mit dem Zeigefinger über
die dünnen Saiten streifen. Nach etwas Übung geht das ganz von
selbst - und früher oder später kann man das Ganze vielseitig variieren
- man hat es dann einfach im Blut...
Wichtig ist diese Zählerei besonders bei Liedern
mit Auftakt, weil die erste gesungene Silbe dann nicht auf der Zählzeit
1 steht. Diesen Auftakt singt man - entweder ohne Begleitung und setzt
erst bei der ersten Betonung, also auf 1 mit
dem Zupfen des Grundtones (auf einer der dicken Saiten) an - oder man spielt
erst ein oder zwei Takte auf der Gitarre und setzt an der passenden Stelle
mit dem Gesang ein.
Meistens werden auch die Akkorde auf der Zählzeit 1 gewechselt, aber
nicht immer und auch mal zwischendurch! Im folgenden Beispiel, einem
bekannten Volkslied im 3/4-Takt, stehen die Akkordbezeichnungen über
dem Text. Die roten Silben sind jeweils die Zählzeit 1 - die Melodie beginnt in diesem Beispiel also
schon auf der Zählzeit 3 (Auftakt). Ist ein Lied wie hier im Reimschema
aufgeschrieben, muss man sich die erste Wortsilbe der folgenden Zeilen als
Rest des letzten Taktes der vorigen Zeile denken.
3/4-Takt |
1. Takt |
2. Takt |
3. Takt |
4. Takt |
Auftakt |
A |
- |
E7 |
A |
Die Ge- |
danken sind |
frei,
wer |
kann sie
er- |
raten? |
Resttakt |
A |
- |
E7 |
A |
Sie |
fliehen
vor- |
bei
wie |
nächtliche |
Schatten |
Resttakt |
E7 |
A |
E7 |
A |
Kein |
Mensch kann
sie |
wissen, kein
|
Jäger
er- |
schießen |
Resttakt |
D |
A |
D
E |
A |
Es |
bleibet
da- |
bei:
Die Ge- |
danken sind
|
frei |
Wie
lange die einzelnen Töne (beim Gesang die Wortsilben) zu halten
sind, prägen wir uns per Gehör mit der Melodie ein. Kennen wir die Melodie nicht
und wollen uns diese über die Noten erschließen, müssen wir
die Form der Noten und Pausenzeichen beachten. Die meisten Lieder sind als
3/4 oder 4/4-Takt notiert. Deshalb kommt die Viertelnote am häufigsten
vor.
Ganze Noten sehen wie
ein leicht schräger ovaler Kreis aus. Sie dauern einen ganzen Takt an.
Halbnoten haben dazu
einen senkrechten Strich. Sie klingen halb so lange wie ganze Noten.
Bei Viertelnoten
ist der ovale Kreis schwarz ausgefüllt. Sie dauern einen viertel Takt.
Beim 4/4-Takt gibt es normalerweise vier pro Takt, es können aber
beispielsweise auch drei Viertelnoten + zwei Achtelnoten sein - denn 3/4
+ 2/8 = 4/4.
Achtelnoten haben dazu
rechts ein Fähnchen.
16tel-Noten haben zwei
Fähnchen. 32stel Noten haben 3 Fähnchen, 64stel Noten vier
Fähnchen.
Punktierungen: Nach
manchen Noten steht außerdem ein Punkt. Derartig punktierte Note zeigen
eine Verlängerung ihrer Dauer um die Hälfte ihres Wertes an. So
könnte man in einem 4/4-Takt auch zwei viertel Noten + eine punktierte
viertel Note + eine achtel Noten antreffen - denn 2/4 + 1/4 (+ 1/8) + 1/8
= 4/4. Punktierte Noten bringen zusätzlich etwas Pepp in die Melodie
- bei deutschen Volksliedern und Schlagern eher die Ausnahme...
Das stille Gegenstück zur klingenden Note oder
gesungenen Wortsilbe ist die Pause:
Halbe Pausen dauern
entsprechend einen halben Takt an. Im 4/4-Takt könnten beispielsweise
zwei viertel Noten und eine halbe Pause stehen - denn 2/4 + 1/2 = 4/4
Eine viertel Pause dauert
einen viertel Takt. So könnten im 4/4-Takt drei viertel Noten und einen
viertel Pause stehen - denn 3/4 + 1/4 = 4/4.
Eine achtel Pause dauert
demnach einen achtel Takt. Im 4/4-Takt könnten drei viertel Noten, eine
achtel Note und einen achtel Pause stehen - denn 3/4 + 1/8 + 1/8 =
4/4.
Das Zusammenspiel von Notendauer, Punktierungen und Pausen ist also Bruchrechnung
- mit etwas Übung wird daraus Musik...
Anmerkung: Diese Seite habe ich für meine Schüler verfasst. Wer hier sonst Nützliches
findet, möge sich bedienen.
Gutes Gelingen wünscht
alles-uke.de
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