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Reise-Memoiren

1991/93

USA




In den '90ern reiste man noch mit Traveller-Checks und Kartenmaterial aus Papier. Da ich damals kein Tagebuch führte, erinnere ich mich heute, ein halbes Leben später (Stand 2023), nicht mehr an den exakten Reiseverlauf. Die roten Punkte auf der Karte zeigen Stationen zweier USA-Reisen. Die Reise von 1991 ging mit dem Daumen im Wind einmal ringsum die Staaten, die Reise von 1993 war halb so lang, doppelt so bequem, aber nicht minder abenteuerlich.

Die 91er Reise führte mich zwischen Ende Juni und Mitte September von New York über Chicago, nach Salt Lake City, Las Vegas, Los Angeles und San Francisco, wo ich zwei Wochen blieb. Ich sah die großen National Parks, den Yellow Stone, Monument Valley und Grand Canyon. Im Süden besuchte ich San Diego, San Antonio, New Orleans und Key West in der Karibik. Schließlich über Orlando und Nashville zurück nach New York, wo ich zwei Wochen blieb. Grenznahe Abstecher zu den Niagra Falls in Kanada und nach Tijuana und El Paso in Mexiko lagen ebenso am Wege.

Fotos der '91er Reise:
NYC (nur New York City)
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Fotos der '91er Reise:
USA (Coast to Coast)
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Die 93er Reise brachte mich Mitte August bis Anfang Oktober mittels Green Tortoise Adventure von New York südwärts nach New Orleans, westwärts über Las Vegas nach San Francisco - from coast to coast. Wieder lag das Monument Valley, aber auch der Brice Canyon am Wege. Während ich bei der 91er Reise viel fotografierte, war die 93er eine Video-Tour - damals alles noch mit analoger Technik. Ein Dutzend Magnetband-Kasetten mussten geschnitten und später digitalisiert werden. Die Quailität der Aufnahmen verweigert sich dem Vergleich mit digital aufgenommenen Videos hochwertiger Smartphones der 2020er Jahre. Doch es gibt manches zu sehen, das heute nicht mehr existiert - und das ist es wert, die Aufnahmen dennoch zu zeigen.






Mein Fotoapparat, eine Exa 1b Spiegereflex-Kamera (Pentacon, Bj ca. 1972), wirkte auf andere Reisende schon damals wie eine Antiquität. Die beiden für die gesamte Reise migenommenen Dia-Filme (je 36 Fotos) verbrauchte ich an den ersten drei Tagen in New York City... Ich wollte in erster Hinsicht Gepäck einsparen. Doch auch mit dem Geld musste ich knausrig sein. Mit nur 10 Dollar pro Reisetag war ich im Sommer '91 unterwegs. Oft stand ich mit dem Daumen im Wind an der Straße. Wenn ich die Fahrt im Geyhound-Bus gleich als Nachtquartier nutzen konnte, sparte ich Übernachungskosten. Bisweilen nächtigte ich in Parks, auch im New Yorker Central Park! Wie ich es mit dem kleinen Reisebudget schaffen konnte, drei Monate durch ein so riesiges Land zu reisen, ist mir drei Jahrzehnte später ein Rätsel. Gelegentlich wurde ich eingeladen - am Ende, im New Yorker Stadtteil Harlem, dafür ums letzte Geld beraubt. All die Geschichten der Reise zu erzählen, fehlt mir die Zeit. Mögen die Fotos und Videos ein paar Eindrücke geben.

Auch nach der Reise ging es abenteurlich weiter. Ich wollte ian der FU Berlin mein Studium beginnen: Ethnologie, Altamerikanistik, Religionswissenschaft. Wegen Geldmangel konnte ich zunächst nicht einmal die aufgenommenen Dias entwickeln lassen. Ich musste mir etwas Geld leihen, doch beim Abholen der entwickelten Dias reichten die 100 Mark, die ich hatte, nicht. Und so schlenderte ich ohne die Bilder zurück zu meinem Quartier. Auf dem Ku-Damm beobachtete ich einen Hütchenspieler und dachte bald, seinen Trick durchschaut zu haben... Schließlich war ich das Geliehene auch noch los. Viele Jahre späte, ließ ich die Dias digital scannen. Auch das verlief nicht ganz problemlos. Der Anbieter lieferte sehr schlechte Qualität. Erst mit den modernen digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten gelang es mir im Laufe de Jahre, noch einiges zu retten. Ich erwähne diese Umstände, um mich für einige unscharfe Fotos zu entschuldigen, die eher persönlichen Erinnerungswert haben. Andererseits fszinieren mich besonders die Bilder von den Zwillingstürmen des World Trade Center, von dem ich genau 10 Jahre vor 9/11 in die Schluchten der Stadt hinab sah, heute noch genauso wie damals - vor drei Jahrzehnten. Bei der Vorstellung, ich hätte zum falschen Zeitpunkt an diesem Ort gewesen sein können, läuft es mir noch heute eiskalt den Rücken hinunter.





Unterwegs mit der Ukulele


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